Mein erstes Auto, der Rekord.
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Ende 1998 war klar: Ich brauche ein Auto. Nur so zum Spass. Und zwar ein altes, billiges und dazu noch gutaussehend mit dem gewissen Etwas. Eins mit Charakter. Da ich von einem Kumpel, der einen B-Kadett hatte, schon Opel geschädigt war, kam recht bald das Modell Rekord C in den Mittelpunkt meines Interesses. In Frage kamen auch noch diverse Ford Modelle, aber irgendwie mag ich Opel. Einen Commodore konnte ich mir allein vom Unterhalt nicht leisten. Wenn man so vor sich hin träumt, was für ein Auto man sich denn kaufen soll kommen einem Bilder wie diese in den Kopf......
Das sind zwar alles keine Rekords, aber ein Rekord ist eben ein kleiner Commodore. Und so war es im Sommer 1999 ziemlich klar, daß ein Rekord hermusste. Um das Geld aufzutreiben, habe ich sechs Wochen lang bei Rose in Minden gearbeitet. Ende Juli war es dann soweit. In der Nähe von Hannover in einem kleinen Dorf wurde ein 1700er Rekord C-Luxus von 1967 in grünmetallic angeboten. Für 900 Deutsche Mark Verhandlungsbasis. Kein TÜV, Hauptabnahme fällig aber der Motor sollte wohl noch anspringen. Immerhin war es ein Kandidat für das H-Kennzeichen. Also bin ich mit dem Kumpel, der den B-Kadett besaß und schon etwas Erfahrung mit alten Autos hatte nach Hannover gefahren. "Nicht schlecht", habe ich gedacht, als ich den Wagen dann vor dem Bauernhof des Verkäufers gesehen habe. Ich hatte ja keine Ahnung. Naja, von aussen sah der Wagen echt schön aus: Dunkles grünmetallic mit silberner Streifen an der Seite und blaue Kunstlederausstattung. Nur an den Endspitzen und an den Schwellern klafften Löcher. Der Motor sprang nach einigem Rödeln auch einwandfrei an. Nach einigem Betrachten und Rücksprache mit meinem Kollegen Jan, habe ich dann beschlossen den Wagen zu kaufen. Ich wollte die Karre unbedingt haben und nachdem ich den Preis noch auf 750 Mark gedrückt hatte, habe ich eingeschlagen. Also zurück nach Hause und mit einem Hänger wiedergekommen. Das erste was an diesem heissen 1. August 1999 gemacht werden musste war natürlich: erst mal alles auseinanderreissen und schauen, wie gut das Material war. Danach war erstmal Realismus angesagt...
Einer der vielen Vorbesitzer hatte sich einfach mal die Arbeit gespart, Roststellen zu schweissen und hat alles schön orange mit Rostschutz angemalt und mit Glasfaser übergespachtelt. Die Lampenkästen gar waren ein Traum in Glasfaser und irgendeiner anderen Mumpe mit vereinzelten Fragmenten aus Rost und Metall.
Ich hatte das Glück, das unser Haus mal einen Laden für Miele-Waschmaschinen nebenan hatte, in dem sich nun allerlei Krempel stapelte. Der ideale Platz, um an meinem Auto zu schrauben. Nach einiger Arbeit hatte ich dann auch so viel Platz um eben um das Auto herumgehen zu können. Da ich kein weder Werkzeug noch Schweissgerät hatte, wurde das eine teure Angelegenheit, aber eine gute Investition. Für das Schweissgerät muss ich meinem Vater nochmal danken, der es sich gekauft hat ohne es wirklich zu brauchen. Nun konnte es losgehen. Da ich zu der Zeit in Dortmund studiert habe, konnte ich also nur in den Ferien und an Wochenenden arbeiten. Alles nach dem try-and-error-Prinzip und mit Hilfe vieler Freunde. Das ganze hat sich über ein Jahr hingezogen...
...was sich dann auch gelohnt hat. Am 2.August 2000, also fast genau ein Jahr später hat mein Rekord dann seine Zulassung bekommen.
Nun war das Auto natürlich noch nicht fertig. Es blieb erstmal eine fahrende Baustelle. Der Hammer pasierte nach etwa zwei Monaten. Erste Langstreckenfahrt nach Dortmund, wo die Uni wieder losging. Natürlich schön poco über Landstrasse. Ging auch alles ganz gut. Bis dann etwa 10km vor meiner Haustür nochmal ein kleines Stück Schnellstrasse kam. Mich hats natürlich in den Füßen gejuckt mal ein bischen schneller als 80 zu fahren. Schön hochbeschleunigt und dann... plötter plötter klonk QUIETSCH!!! Das wars dann mit dem ersten Motor. Ich hatte natürlich zu wenig Öl drauf. Am nächsten Wochenende wurde der Wagen von meinem Bruder und einem Kumpel zurück nach Minden gebracht um dort einen neuen Motor zu kriegen. Nach einigem Suchen habe ich dann bei einem Bekannten eine 1700er Maschine für 150 Märker aufgetrieben. Sollte wohl noch laufen und wurde der Sage nach von einem Rentner und einem Vertreter gefahren. Kilometerstand unbekannt. Lag auch schon einige Jahre in der Scheune rum. Da ich keinen Motorkran hatte machten wir es einfach andersrum...
...und nach zwei Tagen war der neue Motor eingebaut und sprang auf Anhieb an...OPEL der zuverlässige. Seit dem Tag hat mich mein Rekord nicht mehr ernsthaft im Stich gelassen. Und nach einiger Erprobung im Alltag musste dann natürlich eine richtige Herausforderung her - ein Urlaub. Mit dem Rekord einem VW Transporter und zeitweise 10 Leuten ging es über Paris nach Bordeaux, Arcachon und Biarritz. Der südlichste und gleichzeitig höchste Punkt der Reise war in den Pyrenäen, kurz hinter der spanischen Grenze.
Jetzt, nachdem der TÜV abgelaufen ist kann ich es mir nicht vorstellen den Wagen zu verkaufen. Der erste Wagen ist eben was besonderes. Aber er hat ja auch noch einen Bruder bekommen, den Bulli. Aber das ist eine andere Geschichte. Der Rekord schläft zurzeit einen ruhigen und trockenen Winterschlaf...